diese Website zeigt Bilder und Gedichte die "unbewußt", "einfach so gekommen" sind. Sie haben bei mir starke Emotionen hervorgerufen. Sie sind aus einem Prozess heraus entstanden, letztlich kein Ergebnis eines bewußten Thema-Gestaltungs-Prozesses, sondern wurden "zugelassen".

Michael Labinsky
Pränatal   'Plazenta' - 'Ursprung'

NICHT für 'Mode landscape' geeignet

Bild Ursprung-Plazenta
Plazenta - Ursprung



Auch dieses Bild ist nach einer Sitzung mit holotropen Atmen entstanden.
Erst habe ich mich gewundert, wusste nicht so recht was das sollte.
Später arbeitete der Kopf, kam die Idee und ordnete das Bild einem Mutterkuchen / der Plazenta zu.
Wie bei den anderen Bildern war ich / bin ich erstaunt, hier wie die "Durchblutungen", die Farbe getroffen wurde.
Auch hier, wie bei den anderen Bildern, hat ich mich dieses Thema vorher nicht beschäftigt,
zB. - wie sieht eine Plazenta aus - . Frage ich mich, aus welchen Regionen des Gehirns - und wieso in diesem Moment, solche Bilder "kommen", sich zeigen.
Bei der Namensgebung kam mir zuerst nur - Eingebettet - , dann aber drängte sich - Ursprung - in den Vordergrund.

Sehr beachtenswert finde ich einen möglichen Zusammenhang von dem o.g. Bild 'Plazenta-Ursprung' zu dem Bild 'Plazenta-Farbe' am Ende dieser Seite, sowohl in der Struktur der farblichen Felder, der Übergänge in der Intensität der Farbe als auch dem räumlichen Eindruck.
Diese Blume aus unserem Garten fasziniert mich immer wieder. Ich habe schon unzählige Bilder von ihr aus verschiedensten Blickwinkeln heraus aufgenommen.

Hinweise- gefundenes

Auch zu diesem Thema habe ich wieder Literatur gefunden, die mich begeistert.
Den Autor R.D.Laing mit seinem Buch 'Die Tatsachen des Lebens' habe ich wieder in meiner Bibliothek gefunden.
Da war noch eine Ahnung, dass er erste "Körper-Eindrücke zur Sprache gebracht hat" bzw. zur Sprache bringen lassen.
Ich zitiere im Folgenden einige mich sehr beeindruckende Zeilen.
Im Kapitel 5 'Leben vor der Geburt', Seite 58 " Ich muß feststellen, daß viele meiner Zeitgenossen fühlen , daß das, was sich von ihrer Empfängnis bis zu ihrer Geburt und darüber hinaus abspielte, heute eine bestimmte Bedeutung für sie als Erwachsene hat."
Ein Patient berichtet, dass er das Gefühl hat, "nackt [..] hilflos, der Gnade anderer ausgeliefert" zu sein..[..] er umgibt sich mit einer Lederhaut,
" läßt Öl zwischen seine Haut und das Leder laufen, das verschafft ihm eine der angenehmsten und tröstlichsten 'Gefühle'- Empfindungen, die er kennt."
Soweit dieses Beispiel. Laing fragt dann durch was diese Erfahrungen "projiziert", werden. "Gibt es möglicherweise eine Plazenta - Nabelschnur - Uterus - Entwicklung" ? und "Werden vielleicht Nabelschnur und Plazenta manchmal zu phantom­artigen glieder­ähnlichen Phänomenen in der Kindheit und im späteren Leben?" Das Thema Plazenta, Nabelschnur als 'Baum' wird öfters in der Literatur genannt, siehe zB unten ..' Mutterschoß­sehnsucht und Geburts­verweigerung'
bei Astrid Meyer-Schubert, im Gilgamensch-Epos und auch bei Janus `der Seelenraum..' (siehe bei meinen Literaturangaben)

Und dann die Frage, die genau hierher passt: S59( Satzaufbau hier fließend) Werden wir vielleicht von unserer Plazenta verfolgt
von unserem in der Gebärmutter liegenden Zwilling (!ML)
 Liebhaber  Rivalen  Doppelgänger (!ML) 

Ist vielleicht die Plazenta der ursrüngliche Lebens­spender  Lebensverzehrer, Verfolger,   unser erster Freund oder unser erster Peiniger?"

In dem Buch von Astrid Meyer-Schubert 'Mutterschoß­sehnsucht..' (siehe unter Literatur) habe ich interessante Hinweise zum Thema 'Plazenta = Mutterkuchen!, dem Thema Geburt bzw Geburts­verweigerung gefunden.
Entgegen "Der bisherigen Philosophie­geschichte - als einer männlichen Heilslehre des autonomen Erkennens und Wissens" (S14), so die Autorin, will Sie das Thema "als leiblich-intuitives Vermögen des erkennenden Subjekts behandeln"
S21:Sie geht "von einer ursprünglich gegebenen Sinnlichkeit, taktuell und auditiv verstanden" aus.
(Hierzu gibt es ja inzwischen gute Hinweise / Nachweise u.a. zB Bilder mit Ultraschall)
"Diese Ursprungs­daten bilden nicht nur die physiologische Basis fetalen Seins, sondern [...] auch den metaphorischen Ausgangspunkt meiner Interpretation des Ursprungs­denkens bei Schelling"
Dieses Denken führt Sie dann zurück als "postnatale Wirkung" "der Umschlossenheit des Fetus durch den Mutterleib" "Wie in einer fenster­losen Monade liegend, erlebt der Fötus seinen Ur-raum mangels räumlicher Vergleichs­möglichkeiten absolut"
[...] Im mütterlichen Ur-raum liegt seine Welt"
 
Und Sie deutet diesen "Absolutheits­moment" dann als "eine Art des Nicht-geboren-worden-sein" hier sehe ich Verbindungen zu meinen Bildern 'Ursprung Ei', 'Zwilling', 'Geburt' und auch dieses hier 'Plazenta'. Aber da ist noch mehr wie ich gleich zeigen werde. Verbindungen zu 'meinem See Erlebnis', dass die Mutter starke Schmerz­mittel genommen hat > Betäubung oder ein 'Wohlfühlen'? und nicht 'geboren werden wollen', siehe Bem.beim Kurs :'der ist ja noch gar nicht geboren', weiter auch die Bemerkung im Buch von Philipp Soldt(Hg.) , 'die hohe Stimme bei den Madrigalen und dass diese Musik mit dem Klang und der Rhythmik einem Zwie­gespräch einer Mutter mit ihrem Baby ähnelt (Thema Containment), siehe Literatur
Im systematischen Teil C. a), ab S22, legt Sie den Ursprung bei Schelling offen.
Hier lese ich wieder diese Gedanken des "Differenten im Absoluten" ähnlich wie bei Rohde-Dachser und Derrida (siehe ...) die sich mit diesem (paradoxen) Thema des Absoluten und der Differenz beschäftigen.
Gut dargestellt auch in Niklas Luhmann 'Die Kunst der Gesellschaft', auch 'Reden und Schweigen', Suhrkamp
Das bekannteste Beispiel ist wohl Gott als Absolutem, als "Nicht­bewegter Beweger".
Um dieses Paradox zu beseitigen, kam es zur Definition der Dreieinikeit bzw. der Trinität: Gott als zugleich in drei Personen oder Hypostasen, Vater, Sohn und heiliger Geist, in der christlichen Theologie als "Wesens­einheit" definiert.
 
"Die verschiedensten Stufen des Seins [...] stehen in Analogie und finden im Absoluten ihr Einssein." Sie gibt noch weitere Erläuterungen zu diesem Thema; Ich will hier aber nicht weiter darauf eingehen. Für mich ist ja das Thema Fetus und Geburt interessant. Sie definiert "die Sinnlichkeit des Fetus" über die Beweglichkeit und das Hören, während "seine übrige Sinnlichkeit (Geschmack, Geruch, Gesichtssinn) [...] kaum oder noch nicht in Funktion tritt". sie verweist auf den Zusammenhang, auch in Hinblick auf Derrida, " Durch das Hören wird Unsichtbares als Geist vermittelt"
 
Nein, da "klingelt" es bei mir nicht.
Und wenn Sie noch bemerkt, dass dies" über die Stimme" geschieht, fällt mir der Satz aus dem Flüchtlingslager in Dänemark ein:
      # Frau Labinsky: Sie müssen mit ihren Kindern reden. #  
Mit der Geburt nimmt Sie nochmal das Thema "ewig" auf und bezeichnet die Geburt (S24) als "einschneidendes Ereignis" (ich habe zuerst Erlebnis geschrieben?!), ein Schnitt "zwischen einer Art pränatalem Ewigkeits­traum und einem postnatalen Zeitraum[...]".

Im Zusammenhang mit Kapitel 2, der Transzendental­philosphie von Schelling und den 'darunter' liegenden griechischen Mythen einige bemerkenswerte Sätze im Zusammenhang mit  Androgynie,  die bei Ovid über  Hermaphroditus  als Person ihre Bedeutung bekommt.
S32ff
  "Androgynie ist die Sehnsucht nach Vollkommenheit.[...] und hat den "Wunsch nach Vereinigung der Geschlechter[...]". In Ovids Metamorphosen (italic im Orginal) im Zusammenhang mit der Erzählung über Hermaphroditos entdecke ich einige hm Beschreibungen von denen ich inzwischen, ja weiß, besser, spüre, dass sie sehr gut, weitgehend, zu meinen Bildern, meinen Imaginationen und auch Gedichten passen - ja, das sie auch diese Geschichte erzählen / berühren.
Mein Gedicht
'Einst gingen wir im (!) Strand an den wellen Tang um unsere hüften' * mutet wie eine kurze Zusammenfassung / Kopie der im Buch genannten, nun folgenden Erzählung an. * siehe hier unter der webseite #Zwillinge#
Immer wieder habe ich darüber gerätselt, nachgedacht, wieso ich unbedingt ' im Strand ' schreiben sollte, musste und nicht ' am Strand '. Jetzt weiß ich es ! Danke

  Nun einige Sätze aus dem Buch, die diese Verbindung zeigen sollen. Diese möglichen Verbindungen werde ich fett setzen
Da gibt es eine Nymphe= Salmacis genannt.  Hermaphroditus  liebt Gewässer, ein Teich zieht ihn besonders an, bewohnt von dieser Nymphe. See und Fruchtwasser werden nun als identisch interpretiert. Die Repräsentantin dieses Sees, die Nymphe, ist passiv und ergötzt sich an ihrem eigenen Spiegelbild. S34 "Sie spiegelt sich in sich selbst, weil See und Nymphe ein und dasselbe sind. [...] der See spiegelt sich und seine Umgebung." Hermaphroditus wird nun von der Nymphe verführt. "Eine hohe weibliche Stimme hatte ihn gerufen"* heisst es.
( siehe meine Vorliebe für hohe Stimmen in der xxMusik, zB. ) * Interessant ist hier die Verbindung zur xx Musik, von der es heisst es sei eine Nachahmung der Mutter-Kind Kommunikation - weniger auf Wortinhalt als auf Spiegelung des Kindes ausgerichtet im Spiel mit der (hohen) Stimme, dem Klang und Mimik des Gesichtes.
siehe dazu das Thema Containment, in :xxxx

Der bekannte Odysseus wird nun  Hermaphroditus  gegenüber gestellt. Es ist die bekannte Geschichte in der sich Odysseus an den Mast des Schiffes binden lässt, um nicht dem Sirenen­gesang zu erliegen. Er ist der aktive, zeigt Härte ist "Herr über Welt und Natur" "Trägt das Schutzschild der Vernuftslist." und "es gelang ihm nur mit seiner männlichen Vernunft, dem Sog des Ursprungs zu entgehen." S35-37
Bei ihm wird "sein ursprüngliches Dasein, [...] Verführung und die Attraktivität von Lieblichkeit [...] durch die Disziplin heroischer Selbstbezwingung gemeistert." Bei ihm "gewinnt sein urprüngliches Dasein etwas Fürchterliches;[...] Weichheit bekommt die medusenhafte Grimasse;" Bei  Hermaphroditus  wird das Androgyne zur Seelenliebe und die hat ihren Ursprung in 'im See', im Mutterleib.
Hier werde zu fragen, inwieweit sich hier auch noch der Übergang von der (mehr) matriarchalischen zur patriarchalischen Gesellschaft wiederspiegelt Weiter in der Beziehung von  Hermaphroditus  und Nymphe. Die Nymphe versucht sich Hermaphroditus zu bemächtigen.

Das erinnert stark an einen "Kampf", ein mögliches "Verheddern des Fetus mit der Nabelschnur", " einen starken Konflikt im mütterlichen Raum". So im Text. Die Nabelschnur transportiert ja nicht nur das Blut und die (Ernährungs)-Stoffe zum Mutter­kuchen, der Plazenta- (eine Störung hier, bedeutet den sicheren Tod ** des Babys,) sondern ist für den Fetus der "Stamm des Lebensbaumes * "der sich in der Plazenta verzweigt, und der Gegenstand,(ist) mit dem er erste Erfahrungen macht." so im Text. (Sie beruft sich dabei auf Tomatis,A Der Klang des Lebens, 1987
  * dazu nochmal der Hinweis auf die Literatur xxxx ** siehe dazu die 'Erzählung meiner Geburt' ?? : .... Du (mein Zwilling) musstest sterben, damit ich leben kann'!
Die folgenden Zusammen­hänge?, völlig aus der Luft gegriffen, Phantasie? S36. Der Hermaphrodit steht ihr (der Nabel­schnur, der Plazenta, dem 'Zwilling??'ML) ambivalent gegenüber, spürt die kolossale Abhängigkeit, die ihn ihn seinen sonst freien Bewegungen hemmt.
Er fühlt sich gefangen, bezwungen in seinem Ursprung, zu dem er doch immer wieder zurückkehren will in seiner uturin beherrschten Seelen­liebe. und dabei hat er noch "einen sehr großen Fehler:[...]
er liebt das Schöne"(iiO italic im Original)

Im Text wird noch auf die Eltern eingegangen, dazu später. hierzu passt ? die Einnahme von starken Schmerzmitteln? von meiner Mutter während der Schwangerschaft?, der mögliche Abtreibungs­versuch(siehe, Psychologe: habt ihr diesen tiefen Seufzer von Michael gehört ?, und auch die Imaginationen, Träume ? von schwarzen, verkohlten Baum­stümpfen, das Schweben im Weltall?) Wieso also der Wunsch nach Rückkehr in den Mutterleib, " bei so positiven Eltern?" fragt die Autorin.
Da taucht ein "in die Dunkelheit weisende(s), weibliches Prinzip " auf. (verkörperte Groß­mutter, Sie beruft sich dabei auf Kerenyi, K Die Mythologie der Griechen, 1951, weitere Einzelheiten werden hier weggelassen.)
Oder doch nicht:Spontan fällt mir ein, wieso nicht die Groß­mutter als Eileiter interpretieren? oder das Ei? selbst?
da lese ich, für mich ganz neu:

Der Eileiter verbindet Eierstock und Gebär­mutter (Uterus). Dabei ist er alles andere als ein reines Gangsystem, sondern ein sehr subtiles eigen­ständiges Organ. Im Eileiter, genauer gesagt am Übergang zwischen isthmischem und ampullärem Teil des Eileiters, findet die Befruchtung statt. Bis dahin muss der Eileiter die Keim­zellen gegenläufig transportiert haben, die Eizelle vom Eier­stock uteruswärts gerichtet, die Samen­zellen vom Uterus aus aufwärts Richtung Eierstock. Nach der Befruchtung durchläuft der entstandene Embryo während seiner Wanderung durch den Eileiter seine ersten Teilungs­schritte und erreicht die Gebär­mutter 5 Tage nach der Befruchtung im sog. Blastozysten­stadium.
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/
frauenklinik-zentrum/gynaekologische-endokrinologie-
und-fertilitaetsstoerungen/willkommen/
infothek/topthemen- 072024

Bis also das Ei die Gebärmutter- Schleimhaut erreicht, hat es noch eine Reise zu bestehen die nicht ohne ist, eine Reise, fällt mir ein, noch ohne 'Zuhause'. (In Everts S72 heißt es dazu " die Einnistung ist ein bio-psycho-sozialer Prozess")
und noch .... Kommt es nicht zur Befruchtung, löst sich die Eizelle auf, und am Ende des Zyklus setzt die Periode ein.>> Blut
Und jetzt lese ich noch was alles aus dem befruchteten Ei = Vor-Embryo so sage ich, entsteht! Denn aus dem befruchteten Ei, das sich in der Gebär­mutter­schleimhaut ein­genistet hat, entstehen aus einem Teil der Zellen
- der (eigentliche) Embryo
- ein anderer Teil wird zur Plazenta, dh ist spezialisiert auf die Versorgung des Embryo - aus weiteren Zellen bildet sich die Fruchtblase und das Frucht­wasser

Das "Erste" ist also das # befruchtete Ei #

Ich sehe mal nach ob sich da was in der griechischen Mythologie findet.

aber irgend­welche Hinweise aus meiner Seele? Da gab es mal die Imagination, dass ich mit einem Last­wagen eine steile Straße hinunter fuhr. ohne Bremse. 'Haben / hatten Sie keine Angst' fragte der Psychologe. Ich: nein.
oder: öfters: ich sehe eine Frau zur Straßen­bahn laufen, Sie wird von der sich schließenden Tür eingeklemmt, die Bahn fährt los. Ich "sehe" wie sie von der Bahn weg-geschleift wird und befürchte Schlimmes, wenn ..., aber dann, OK, ich weiß es nicht mehr genau, ich glaube, die Bahn hält an.

Aber nochmal ein Blick in das Buch, zu  Hermaphroditus,  um das Thema abzuschließen,(ich schreibe-auszuschließen?) S37-41
Hermes und Aphrodite sind die Eltern von ihm. Aphrodite ist ein mutterloses Wesen. Ihr Vater ist "Uranos - als Sitz des Geistes und der Ewigkeit" , sein Sohn Kronos, die Zeit, der die Aufgabe hatte, "die Ewigkeit zu entmachten", entmannte ihn, warf seine entmannte Männlichkeit ins Meer. Aus dem dann entstehenden (Meeres-)"Schaum" wurde Sie geboren. (wieso finde ich nirgends einen Zusammenhang zwischen Sperma und Schaum??) S38
Hermes ist als Götterbote "ein Vermittler zwischen Bewußt und Unbewußt, und als Seelen­begleiter steht er in erster Linie im vertrauten Verhältnis zu den Seelen [...] zum ersten Ursprung jeder Seele [...] dem See oder auch Wasser der Frucht genannt."
Von der Autorin wird dann der "Geist als ersetzendes Fruchtwasser" iiO interpretiert. "Ewigkeit und Zeitlichkeit sind männliche Konkurrenten". Ewigkeit (wollen), verhindert die Geburt, weil sie im Fruchtwasser ihr Zuhause findet - so die Autorin.
Sich der Zeit auszuliefern bedeutet aber sich dem Tod auszuliefern, denn die Zeit / unsere Zeit ist endlich- und das will unsere Seele nicht wahr-haben, so nach Freud. Damit will ich diese "Reise" abschließen, von Orten, die schon damals von "zum Mensch werden" erzählten, und das vor über 2000 Jahren - ein Thema was uns heute noch betrifft, beschäftigt und dessen "Ursprung" heute deutlicher geworden ist.

Mein Dank geht auch an Ralph Frenken: Symbol Plazenta.
Die zum Thema Plazenta genannten Text­auszüge haben nochmal mehr Klarheit in mein Spüren / nach-fühlen / nach-denken gebracht. Siehe Texte unter Literatur  
Immer wieder 'fällt mir etwas ein'.

Jetzt das Thema Melancholie
dieses Thema ist "alt" und neu: schon bei den Griechen bis heute ist es zu finden, in der Medizin-Philosophie-Psychologie-Kunst-Literatur. Ausgesuchte Texte die mir einiges erklärt haben: siehe Christa Rohde Dachser: unausprechliches Gestalten, Literatur, und das Bild von Dürer, mit dem Versuch einer Analyse, siehe unten
zu beachten ist der Hinweis der Deutung der Objekte in dem Bild Melancholica als 'ungeordnete Ordnung' von Zeichen, jenseits der BE-deutung der Objekte, (ein typisches Merkmal für die Bild-Gattung 'Stilleben') und ist damit auch ein Hinweis für die Melancholie als Verlust des Objekts in der Kunst.
Dieses Thema ist (auch) verbunden mit der Suche nach einem früh geliebten, früh verlorenen 'DinG', eingesperrt in einer 'Krypta' um es unbewusst behalten zu können, nicht trauern zu müssen / sollen?
Hermaphroditus gehört zu diesem Kreis, so meine ich.
Diese Personen, so in der Psycho­analysen-Literatur können (noch) nicht ihr Innen­leben von dem "Außen" auseinander halten, leben teilweise in ihrer 'primären' / vorsymbolischen / sensitiven Welt, die sie in der sekundären Welt gespiegelt sehen, ( = Wahrnehmungs-Identität) hier in der Wirklichkeit wieder finden wollen, primäres auch in der sekundären Wirklichkeit aus-agieren. Positiv ist dabei, dass, wenn ihm das bewusst wird, sozusagen ein 'bekennender Melancholiker' ist , ihm das Potential aus den primären Ur-Zeiten zur Verfügung steht. In der Literatur zum Thema Kreativität / Kunst wird oft dieser (dann unbewusst genannte) 'Untergrund' / Intuition ( .. Entscheidungen erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes.., siehe Wikipedia) als Basis eines Werkes genannt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass zB sich der Schriftsteller Kafka nicht einer Psycho­analyse unterziehen wollte, um dieses 'vor-symbolische' Potential nicht zu verlieren?

    Anders als unter dem Thema Plazenta / Nabelschnur, weil schon nachvollziehbar in dieser Welt= schon geboren sein, eine andere Erklärung aus der Psychoanalyse:
Für ein Kleinkind sind in den Jahren, von ca. 1 - 4 Jahren, das Gegenüber / die Person(en) für die Entwicklung eines stabilen Ichs = die Reise in die Wirklichkeit / der Symbole, sehr wichtig. Wenn nun dieses Kind (besonders wenn es aus 'einer Unbeziehung' kommend,) in diesem Zeitraum diese "große Liebe" findet, aber diese Beziehung nicht so lange anhält, wie es in diesem Stadium not-wendig ist,( ca. 6 Mon ?), die große Liebe plötzlich weg ist, (aus welchem Grund auch immer) ist das für das Kind in diesem Alter nicht nach­vollziehbar. Dann sucht diese Person seine "Liebe" unbewusst das ganze Leben lang.
in *+
Ich glaube diese Kinder-Seele "denkt" vielleicht sogar, es sei für dieses Nicht-mehr-Dasein irgendwie "schuld".

Den für mich wichtigen Zusammenhang von Madrigal - Musik hören und meinem melancholischen Gefühl dabei, hat mir das Buch von Philipp Soldt nahe-gebracht.(siehe Literatur unten). Ein weiterer Schritt hin zu einer Lösung / Klärung meines Erlebens. Danke.

Aber es gibt Möglichkeiten um trotzdem 'weiter­gehen' zu können: die Sublimierung, zB durch / in der Kunst.
Ein immer wieder in der Literatur dafür genanntes Beispiel ist Goethe mit seinem Roman : 'Die Leiden des jungen Werther'. *+ in: einem der vielen Bücher über 'Werther', hier: Elisabeth Auer
  ( siehe Literatur, auch in der Teil-webseite 'Zwilling' )
 
An dieser Stelle auch mein Dank an den Autor Ludwig Janus.
Er hat mehrere Bücher zu dem Thema `pränatal..` geschrieben und mich durch seine Einblicke daran glauben lassen, nein, überzeugt, dass meine Bilder, Gedichte = 'Ahnungen' sind, ein Abbild hm, ich sage mal, der Seele aus / von Erlebtem sind. Auch oft 'Spuren', vor aller Symbolisation, so in der Literatur.
Ich zitiere hier aus dem Buch "Der Seelenraum des Ungeborenen".
Durch den Text wird offen gelegt, dass auch die Psycho­analyse, bei aller Pionier­arbeit, (auch) ein von dem Zeitgeist mit geprägtes 'Ideen-Gebäude' ist.
Zu der Zeit der "pscho­analytischen Gründer­gestalten", (S69) sieht er bei Freud "vorgeprägte Vater­angst statt verschobener Mutter­angst, Kastrationsangst statt Beschneidungsangst, Todestrieb statt prä- oder peritale Vernichtungs­gefühle usw. ".
Jung arbeitet in seinem System mit Archetypen: hier sieht Janus eine Verschiebung "verschlingendes Geburtsgefühl" auf den Archetyp "verschlingende Mutter", statt der"vorgeburtlichen Erfahrung der Plazenta"(fett ML), setzt er den "Archetyp des Baumes".
Auch bei Melanie Klein findet das vor- nachgeburtliche Leben noch keinen Platz in ihren Definitionen: "statt Vernichtungsangst vor oder während der Geburt" heißt es bei ihr" Todestrieb" , "böse Brust statt Vergiftungsgefahr mit der Plazenta bei der Geburt".
Auch durch diesen Text rückt das Thema 'Plazenta' immer weiter in den Vordergrund als 'Zwilling'. Auch wegen der Spur meiner Geburt, die ich schon mehrfach erzählt habe: Ich wusste,'Sie' musste sterben, damit ich leben kann. (siehe dort)

Literatur

  1. Ronald D. Laing: Die Tatsachen des Lebens, dtv 1990 Ich habe keine Hinweise auf diesen Autor in der neueren Literatur gefunden, auch nicht bei Janus, erstaunlich.
    R.D. Laing verweist oft auf die "geistigen" Parallelen / Probleme im ZEN bei der Definition der "Identität" hin;
    auch diese Quer­verbindung wird in der neueren Literatur - gemieden- ?, wieso? möchte Mann, Frau .. kein Freak sein ?. Schauen Sie sich die Definition der "Leere" an, und dann die Versuche der derzeitigen "Denker", ich habe bis jetzt noch keinen Autor gefunden, der so klar definiert, dass / wie wir "in der Sprache leben"
  2. Ralph Frenken: Symbol Plazenta, Springer 2016 In dem Buch geht es um "Pränatal­psychologie der Kunst", so im Untertitel.
    im Kapitel - Zugänge zur Pränatal­psychologie - wird u.a. auf die Themen "Das fötale Drama", "Pränatale Erinnerungen" eingegangen.
    im Kapitel - Die Wiederspiegelung der Plazenta­erfahrung in Kunst und Religion - weiter auf die "Aspekte des Symbols". Er untergliedert dann nochmal unter dem Titel "Plazenta-Symbole". - Plazenta und Nabelschnur als Baum
    - Die Plazenta als Tier
    - Die Plazenta als menschenähnliches Wesen (fettML)
    - Menschliches Gesicht und plazentale Symbolik
    Bemerkenswert ist hier, dass der mythische Kampf des "Ritters" mit dem Drachen als Kampf= Ablösung, Überwindung von der Beziehung zur Nabelschnur ggf. auch von der Plazenta interpretiert wird. Als Ablösung von der aller-ersten Beziehung. Also zeitlich viel früher gelegen als üblicherweise als Ablösung von der "Mutter" interpretiert.
    Wow, da fällt mir wieder, wie so oft, meine "Erzählung"/ Imagination ein - meine große Liebe zu meinem "Zwilling" >> ! Plazenta!?, dieses Gefühl
    Meine Imagination der Geburt:
    Bild: Ich werde aus einem See= Fruchtwasser gespült,
    "Sie" muss hier * bleiben, muss sterben, damit ich leben / geboren werden kann !!
    So meine innere Stimme zu diesem Vorgang ++, Danke ! ##
    Hm! wieso habe ich nicht "Sie muss dort bleiben" geschrieben, ich bin doch "draußen", oder ??
    ++ wollte / sollte Vorfall schreiben?
    Nochmal Danke, und nachdem ich im Internet nachgesehen habe:
    Vorfall · ein (zumeist unerwartetes) Ereignis · die Vorstufe eines Unfalls · das unnatürliche Austreten eines Organs oder Organteils durch eine Körperöffnung (Wikipedia)
    nochmal vielen, vielen Dank an meine Psyche, schreibe ich, und kaum glaubbar: da fällt mir mein "Geschwister" ein !
    es geht immer weiter: ich schreibe "Geschwister" ! statt "Zwilling"!
    und passend dazu im web: Geschwister sind die ersten Bezugspersonen.

    ## Und immer mehr meldet sich. auch hier dazu passend: eine Imagination, Bild bei vollem Bewusstsein:
    Ich stehe am Ausgang einer Höhle?, es fließt ziemlich viel Wasser heraus (passt zu meinem Geburtserlebnis) und stürzt eine steile, senkrechte Wand hinunter in einen Teich (!).
    Ich will hinunter springen, traue mich aber nicht, die Wand ist ca. 20m hoch, bzw tief. Immer wieder habe ich dieses Bild gesehen, habe versucht, es mit aktiver Imagination zu verändern, herunter zu springen - nein, nichts zu machen, die Angst ließ sich nicht auflösen.
    Dann kam es zu einer Begegnung mit einer Frau / Psychologin. Ich habe ihr das Gedicht mit
    ' Einst gingen wir im Strand   an den wellen   Tang um unsere hüften ...' gewidmet, geschenkt.
    Danach konnte ich ohne Probleme herunter springen; ich habe es ein paar Mal gemacht: Ich kann mich noch gut an das Rauschen an / in den Ohren erinnern.
    zu ## : Jetzt beim Schreiben über diese vielen, teils neuen Texte, Überlegungen, fällt mir zu der Geschichte 'Springen in den Teich' ein / zu:
    Bin ich nicht hinein ins Leben, sondern zurück in den Teich - Fruchtwasser gesprungen ?? zurück zu meinem "Zwilling"??, hm
      da meldet sich eine Szene die gesagt werden will: 'eigentlich' völlig deplatziert hier.
    mit einer Gruppe wird, ich nenne es mal 'Psycho-Theater' gespielt.
    die Beteiligten werden als Könige und Königin verkleidet und sollen nun ihren Platz auf dem Thron einnehmen.
    Klar- es geht um das Thema 'Ödipus', sich lösen von den Eltern, seinen Platz einnehmen. Als ich den Thron besteige, sage ich, völlig spontan Aber ich habe sie doch getötet Im nach hinein werde ich von Teilnehmern beglückwünscht: Toll, Du hast es geschafft.
    Mir war sofort klar, ich habe es aber den Anderen nicht gesagt:
    Meine Seele ist WIRKLICH der Überzeugung das 'ICH' meine Eltern getötet habe! Warum? von diesen Beiden hat mich keiner in den Arm genommen , mir die Welt gezeigt ..also müssen Sie doch tot sein ! (Der Seele hilft da kein "Verstand"-Denken ala aber sie haben Dir das Leben geschenkt, das ist eine andere Ebene )
  3. Ludwig Janus: Der Seelenraum des Ungeborenen, Patmos, 2000 Er beruft sich mit dem Satz " daß solche primären Eindrücke bei der Geburt mit fast fotografischer Genauigkeit gespeichert und erinnert werden können, auf
  4. Petry, S. (1996) Erlebnisgedächnis, Wieder­erleben und post­traumatische Störungen.
    Int.J.Prenatal and Perinatal Psychology and Medicine 1990, S519-531
  5. Friedrich-Wilhelm Deneke:Psychodynamik und Neurobiologie. Schattauer 2013 in diesem Buch geht es um das Gehirn mit seinen verschiedenen Teilen, Funktionen, Prozessen und was man heute weiß, wie aus / mit den Prozessen im Gehirn entsteht, was wir zB. uns Erinnern nennen, oder "ich sehe .."
    Was das Buch lesenswert macht, ist seine Verknüpfung dieser Prozesse im Gehirn mit psycho­analytischen Begriffen wie 'Wünsche', 'Quälende Erinnerungen'und 'Abwehr - und Kompensations­mechanismen' der "Seele".

    zB. im Kapitel 5 Seelische-geistige Struktur und Regulation des Erlebens:S234
    Es geht um die sogenannte "Objekt­repräsentanz" hier "das verinnerlichte Bild von seiner Mutter."
    Er als Psychoanalytiker interpretierte die Aussagen des Patienten, wobei er sich u.a. davon leiten ließ, dass der Patient "wesentliche Aspekte der Normen und Werte (klassischer Überich-Aspekt), [...] in das Repertoire seiner eigenen Normen und Werte übernommen hatte, womit sie dann auch prägenden Einfluss auf sein Bild von sich selbst (Selbst­repräsentanz) ausgeübt haben dürften.
    Interessant ist hier für mich, dass nach der Interpretation der Patient mit "ungläubigem Erstaunen" sagte, er habe die Stimme seiner Mutter gehört.
    Der Text nennt es "eine Art Retransformation (fett Original[...] Dieses "Erfahrungs­muster [...] war in einem Erinnerungs­bild sinnlich-unmittelbar lebendig geworden."
    Er betont nun , dass dieser Vorgang "von grundsätz­licher Bedeutung" ist.
    Weil es eben nicht genügt "ein kognitives Wissen über lebens­geschichtliche Erfahrungs­bildungen und deren Zusammenhänge zu erarbeiten [...], dieses Wissen muss emotional lebendig werden."
  6. Astrid Meyer-Schubert: Mutterschoßsehnsucht und Geburtsverweigerung. Passagen Verlag, 1992 Zu Schellings früher Philosophie und dem früh­romantischen Salondenken.

    Dieses Thema erscheint weit weg, deplaziert an diesem Platz / zu meinem Thema.
    Das Gedankengut der Philosophie von Schelling war stark mit der griechischen Mythologie verbunden. Um ein paar Namen zu nennen: Aphrodite, Hermes, Zeus- und dem damit verbundenen Thema"androgynes Wesen", aber auch über Medusa mit der dunklen Seite des Weiblichen, dem Tod.
    Dass es da Verbindungen gibt, zeigen diese Stichworte aus dem Inhalts­verzeichnis (weitere Erläuterungen siehe oben) u.a. 2. 'Zum androgynen Wesen ... die Katastrophe der Geburt
    3. Zum mystischen Wesen... Leibauflösung und Geburts­verweigerung
        Der Uterus - eine Welt für sich
  7. Identität in der Moderne Hsg: H. Reiß, L. Janus, W. Kurth, Mattes Verlag 2023
    Jahrbuch für psychohistorische Forschung, Band 23 Untertitel: Die Bilderwelt der Medien und der kollektiven Selbstbilder: eine Erweiterung der Wahrnehmung - hier S43: Klaus Evertz: Empindungss­räume versus Idealräume-Malerpositionen
    - Götz Egloff: S105 Im Zeitalter der Bilderwelt: Angst in der Hyperrealität
  8. Elisabeth Auer: "Selbstmord begehen zu wollen ist wie ( mein! ML ) EIN Gedicht zu schreiben" , Almquist & Wiksell , 1999
    Eine psychoanalytische Studie zu Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werther"
  9. Christa Rohde-Dachser (Hg.): Unaussprechliches Gestalten, Vandenhoeck & Ruprecht 2003 Über Psychoanalyse und Kreativität S56: hier wird von der Sage von Orest und Elektra als "Darstellung des Untergangs matriarchalischer Gesellschafts­formen zugunsten des aufkommenden Patriarchats" erzählt.
    auf s 58/59 : von Hoffmannsthal, einem "Einbruch von Sprach­losigkeit vor einer plötzlich unheimlichen Nähe der Gegenstände. Eine Gießkanne, zum Beispiel, [...] erschüttern ihn plötzlich als »vollste erhabene Gegenwart «."
    ? Gibt es da Verbindungen zu dem Maler Morandi?
    weitere Hinweise auch auf Odysseus, auch Nitsche S94.
    Auch Sie verortet die Kreativität "im intermediären Raum und ihre Verankerung in frühen Kindheits­erfahrungen[...]". Dazu später weiteres
  10. Hartmut Böhme: Zur literatischen Rezeption von Albrecht Dürers Kupferstich Melencolia I https://www.hartmutboehme.de/ media/HB_Melencolia_I.pdf. Zugriff 08 2024 Es werden viele Philosophen genannt, die den Stich zum Anlass genommen haben über das " 'Wissen des Wissens' " nachzudenken: u.a. Adorno, Karl Jaspers.
    die "ideogrammatische Sinn­konstruktion" als "Zielpunkt" wird als begrenzt bezeichnet. Bisher war es so "sich der vermeindlichen Objektivität des eingravierten Sinns zu versichern[...]."
    Die Bedeutung des Blattes besteht darin, daß nach nunmehr viereinhalb Jahr­hunderten Wirkungs­geschichte die Bild­auslegung in eben der philosophischen Reflexion des Wissens und Kunst endet, die die Konfiguration der Zeichen im Stich struktuell und ohne Erlösung in irgendeinem Sinnganzen(fettML) bestimmt.S87.
    Bis zur exstatischen Anstrengung die menschlichen Möglichkeiten, die in den verstreuten Instrumenten angedeutet sind, ausschöpfend, ist der melancholische Blick gerichtet in eine Leere, die die Vergeblichkeit des Wissens und die Unausweichlichkeit des Todes als einzige Antwort enthält. S97
    Danke, ich denke hier auch an einige Fotos von mir die ich hier noch einstellen werde.

    Halt!
    "Es findet sich auf Dürers Blatt kein Indiz, dass dies als Scheitern oder als Verzweiflung denunziert wird."
    "In der wachen Kraft(der hellen, wachen Augen, ML) wird eine neue Würde sichtbar. Sie besteht darin, dass der Mensch im Durchdenken der Welt sich mit endlichem Bewusstsein inne wird ( sich seines! endlichen Bewusstseins bewusst wird ML ) und im Wissen der Grenzen das ihm Mögliche schafft."
    nochmal - vielen Dank Noch eine Bemerkung zu dem Polyeder (ein an zwei Ecken abgestumpftes Parallelepiped).
    Ein noch für uns heute 'seltsames Ding', so in unserer Welt, Natur nicht zu sehen; Wie 'seltsam - unerklärlich', muss es dann erst recht in früheren Zeiten auf einen Betrachter gewirkt haben. Und nicht nur das, neben dem vielen 'Kleinkram' aus dem Alltag, ist 'es' auch auf Grund seiner Größe, sehr präsent, nimmt einen wichtigen Platz im Bild ein.
    Damit erfüllt es meiner Meinung nach 2 (zusätzliche) Aufgaben:
    1 Das 'seltsame' fesselt den Blick, lässt ihn verharren - bestenfalls nach-denken. Ohne dieses seltsame könnte der Blick über die Gegenstände hinweg aus dem Bild weg-gleiten.
    2 auch der nicht so gebildete Betrachter kann sich durch das 'seltsame - ungewöhnliche' nicht dem Eindruck entziehen, dass es da etwas gibt, was er nicht kapiert / versteht - 'etwas' außerhalb des Horizonts von ihm besteht.
  11. Philipp Soldt(Hg.) Ästhetische Erfahrungen, IMAGIO Psychosozial-Verlg, 2007
    Neue Wege zur Psychoanalyse künstlerischer Prozesse. Ein wichtiges, bzw wieder ein wichtiges Buch für mich.
    Auch hier muss ich selektieren aus der Sicht meines Themas - Kind / Mutter- Seelen-leben um nicht in das allgemeine Thema Ästhetik abzugleiten.
    Wie auch zB bei meinen Bildern und auch 'sensorischen' Erlebnissen, habe ich auch hier nach Erklärungen gesucht, und in diesem Buch / Thema gefunden: meine Faszination beim hören von Madrigal - Musik.
    Das Buch hat mehrere Autoren. hier: Bernd Oberhoff: Die ästhetische Re-Inzinierung des mütterlichen Klangsprechens im Madrigal des 16. Jahrhunderts.S239ff
    Es wird aber nicht nur das Thema Mutter / Kind angesprochen, sondern auch das Thema -Verlust- > Melancholie. ein Beispiel Lieblichste aller Augen,
    die ihr mein leidend Herz gefangen haltet.
    Nicht länger verfolget mich. (! ML)
    Könnt ich die Sonne sein, die ihr erblicket.

    Der Autor verbindet diesen Text mit den schon bekannten Themen aus der Mutter / Kind Beziehung:
    der Bedeutung des Blicks der Mutter "für das Selbst des Kleinkindes" , dass, wenn sich diese Augen abwenden, sie "durch ihr Abwenden den Tod bringen"
    er setzt dieses Kapitel unter die Überschrift: O crudele- oder die schmerzlichen Erfahrungen mit der nicht 'genügend guten' Mutter.

    nun zum Thema - Stimme der Mutter - und was sie für das Kind bedeutet.
    "die mittelalterische Kunst kannte die Kindheit nicht". Im 16. und 17. Jahrhundert tritt "eine entscheidende Veränderung ein." "Das Kind wird nun allein und um seinetwillen dargestellt; es wird als menschliche Person entdeckt. "
    Unter dem Titel - Das Madrigal: ein »muttersprachlicher Gesang« wird der Zusammens­hang zwischen Madrigal und dem mütterlichen Sprechen hergestellt: dass "der Begriff Madrigal [...] soviel heißt wie »muttersprachlicher Gesang«".
    Einige Zitate die den Zusammenhang zwischen dieser Musik und ? hervorheben:S 244ff(er bezieht sich dabei teilweise auf Schönau: Lyrik als Muttersprache)
    - in dem Sprechen der Mutter zum Säugling spielt keine Rolle was gesagt wird, sondern nur dass etwas gesagt wird
    - es interessieren also zunächst einmal ausschließlich deren sinnlich-affektive Eigenschaften
    - das Kind erfährt also das Sprechen mit ihrem Rythmus, Klang wie Musik
    - wenn die Stimmen / Chöre des Madrigals zu einer homogenen Klangs­fläche verschmelzen, "fühlt sich der Zuhörer hinein­genommen in jene symbiotische Ur-Einheit am Lebensbeginn"
    Unter dem Titel " Der homogene Schmelzs­klang und das Einssein in der Mutter-Kind-Dyade"
    betont er nochmal das Besondere im Sprechen der Mutter mit ihrem Säugling / Kleinkind:
    es ist "auf eigenartige Weise »musikalisiert.«"

    "Sie spricht in einer höheren Tonlage(fettML) als normal, d.h. mit übers­trieben großen Hebungen und Senkungen in ihrer Stimme und sie spricht emotionaler, d.g. sie legt sehr viel Gefühl in ihre Stimme." Zusammenfassend und auch hier wieder mit einem -Danke- an den Autor:S250
    In der Renaissences­musik finden wir einen Rückbezug auf das entwicklungss­spychologische Stadium der vorindividuellen, undifferenzierten Mutter-Kind-Einheit und für diese Erlebniss­welt ist ein mehrs­stimmiger harmonisch verschmelzender Gesang der absolut stimmige und angemessene Ausdruck."
    Aber Musik kann auch aus dieser 'Tiefe', auch unbewusst, das Gefühl der ' verlorenen Mutter ' evozieren.
    Beim Hören von
    - Mozarts Trauer Musik und auch einem Gesang eines russischen Frauens­chors mit ihren hohen Stimmen
    wurde bei mir ein so heftiges Trauer-Seufzen ausgelöst, dass ich jeweils den Aufführungsort verlassen musste.
    Damals war mir dieser Zusammenhang nicht bewusst, peinlich - was war denn das?

    umso mehr freue ich mich, auch für dieses Rätsel, eine Lösung gefunden zu haben!

In letzter Zeit höre ich oft Musik aus dem Barock. Barock­musik ist Befestigung - Vergewisserung,
eine Musik, die durch den General­bass stehts geordnet ist und damit das Hören / Geschehen nachvollziehbar macht.
Das fängt schon bei Monteverdi an, bekannte Barock Komponisten sind dann für mich Lully und natürlich Bach.
Studien haben gezeigt, dass die Musik Bachs den Blutdruck senkt.
In Frankreich nannte man Stücke mit voller Orchesters­begleitung Grands motets; Haupts­vertreter war u.a. Jean-Baptiste Lully.
die Motette, im 13. Jahrhundert entstanden, ist typischers­weise geistliche Musik, das Madrigal ist sozusagen das weltliche Pendant.

Einen Tag nach diesem Text, eine für mich wichtige 'Eingebung' - eine neue, weitere 'Lösung!'
Die Gefühle beim Hören eines Madrigals spiegeln das Thema 'Liebe-Einssein'- Wollen für mich.
Das Gefühl und die körperliche Reaktion zB beim Hören der Trauermusik von Mozart ist für mich Ausdruck einer Katastrophe.
Irgendwie im Zusammenhang mit der barocken Mottete und Lully hat sich bei mir dann im Gehirn / meiner Seelen-Struktur etwas 'umgeschaltet'. Mir kam der Gedanke, woher auch immer: 'wenn das 'madrigale Gefühl' aus / in einer Beziehung zu meiner 'Mutter' entsteht, besteht da vielleicht eine Beziehung zwischen der Reaktion von mir beim Hören der Trauers­musik von Mozart und meinem mir 'fehlenden - mich abweisenden Vater?' Die Antwort kam von meinen 'inneren Kindern': Sie schrien laut vor Freude, klatschten 'mir' auf die Schulter: Bravo!
Aber auch gedanklich - bewusst nahm und nehme ich noch ein Gefühl der Erleichterung wa(h)r.
Ja, meine große Trauer > Liebe, die bis jetzt 'versteckte', weil versteckt unter dem viel 'Nicht-Dasein und Gewalt' hat sich zeigen können. Jetzt auch beim Schreiben dieser Zeilen merke ich, ja - so ist es - eine Hinwendung zum 'Vater'.
Freude - nein Freude spüre ich jetzt nicht.
Nachdenklich - hm - ja, Erleichterung - mir fehlen die Worte. diesen Übergang, für die Musik-Geschichte beschrieben, finde ich sehr prägnant ausgedrückt in:

Bernd Oberhoff HEINRICH SCHÜTZ,
Psychosozial-Verlag, 2006

Monteverdi, so heißt es dort, ist der Abschied vom Madrigal, "dem wohligen Nest", nicht leicht gefallen, aber er hat den Weg in "Richtung eines individuellen Selbst" gefunden.
"mit dem 4.Madrigalbuch" ist der Abschied "vom verschmelzenden mütterlichen Klangs­versprechen hin zur differenzierten individuellen Selbsts­darstellung" gelungen.
"Denn im 5. Libro di magdrinali startet er mit monodischem und general-bass-begleitetem Gesang, mit dem er in seinem Werk jene Stilwende einleitet, die sich als ein Spiegels­bild der unbewussten Psyche der Menschen in dieser Zeit zu vollziehen beginnt und die psychologisch als Übergang von dyadisch-verschmolzenen Größen-Selbst zum separierten individuellen Selbst beschrieben werden kann." "Nicht länger ordnen sich die Worte der Musik (Gefühl / Seele 'vor aller Sprache' ML) unter, umgekehrt steht nun die Musik im Dienst der Wortbedeutung." (Symbol/Geist/Bedeutung ML) ( unter https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/alte-musik/kostprobe-vierte-madrigalbuch-monteverdi-herreweghe-100.html besprochen, zu hören. Zugriff 082024 )
In dem Buch wird auch gezeigt, wie in der Musik, außer einem 'seelischen Basis-Thema' auch, sehr verschlüsselt allerdings, ein persönlicher, psychischer 'Untergrund' entschlüsselt werden kann. In der Kunst etwa auch zB für Kafka oder auch für den Maler Edward Munch.

Hier in diesem Buch über Heinrich Schütz, wird u.a. auch über den seelischen Hinter­grund einiger Werke von Schütz nachgedacht.
als Beispiel Auszüge aus der Besprechung über die Mottete Da pacem, Domini S139f, die einen neuen Aspekt hinein bringen:
die Sohn-Vater - Liebe, als möglicher Übergang, 'zwischen-Stadium, zum Ödipus Komplex, als 'negativer Ödipus-Komplex' (von Freud so) definiert.

Das Stück wird von 2 Chören gestaltet. Während der "psycho-ästhetische" Hör­eindruck von Chor I als "eine innige, fast mystische Verschmelzungs­sehnsucht mit einer all­mächtigen Gottheit" wahr­genommen wird, wird in Chor II "eine doppel­bödige Ausdrucks­gestalt" bemerkt: "zusammen­gesetzt aus einer kraftvoll belebenden Ober­fläche und einer aggressiven Tiefen­struktur. "Sie wird als "Ambivalenz von Vater­sehnsucht und Vater­erniedrigung," als ein "negativ ödipales Erleben" gedeutet, "aus einer femininen Position heraus." Da in dem Stück die Stimme bei der Anrufung des Fürsten = Gottes, von einer Frauenstimme gesungen wird. Aus diesen Merkmalen wird auf den Ausdruck des negativen Ödipus-Komplexes in diesem Stück geschlossen.

In dem psychischen Erleben / Agieren des negativen Ödipus-Komplexes kann es so weit gehen, dass die "sehr sensible feminine Phantasie des kleinen Jungen, sich dem Vater als weibliche Sexual­partnerin an/zu/bieten (kann) und ihm ein Kind [..] gebären" will. Wie wichtig die Reaktion des Vaters während dieser Phase des Hineinwachsens des kleinen Kindes 'in die Welt' ist, zeigt folgender Text­abschnitt: S160
"Wenn der Vater nicht als liebevoll, sondern als aggressiv und böse erlebt wird, verstärkt sich die Kastrations­angst."
Ein Übergang zum 'eigentlichen' Ödipus­komplex bzw. die Bewältigung des Ödipus­komplexes durch die 'Überwindung' des Vaters hin zum eigenen Leben wird so stark behindert oder gar verhindert.(ML)



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